Pazo da Laurizan

 

Unter der grünen Kuppel eines verworrenen Waldes erleuchtet plötzlich eine feurige Kerze den Berg. Es besteht jedoch kein Grund zur Sorge. Es ist nur die untergehende Sonne, der es gelungen ist durch die Äste der Bäume zu dringen und sich in den glasklaren Brunnen widerzuspiegeln und die Wasserfälle in sprühenden Funken zu verwandeln.

Die Kamelienblüten werden vom Strom wie auf einer Rutsche weggetragen und färben dabei das Wasser mit ihren rosa und pinken Nuancen, im Kontrast zu den dunklen Schatten am Ufer. Pazo de Lourizán Einige Blumen schwimmen vorbei an Mühlen, Waschplätzen und verschiedenen Brunnen. Andere bedecken den Boden aller Ecken und Wege mit einem Teppich aus müden Blütenblättern und trockenem Laub. Wie weiche Kissen aus Cretonne beziehen sie die eisernen Sitzbänke im Stil der „spanischen Reue“, ein Name, den man versteht, wenn ein Besucher sich anlehnt und sich ihm sofort eine Nase und zwei Köpfe in den Rücken bohren. Das Kunstwerk ist wunderschön gearbeitet, jedoch wird es der Besucher bereuen, sich hingesetzt zu haben! Manchmal, Ende des Winters, sieht man sie auf einem niedrigen Steintisch ruhen, an dem der erste Herr des Pazos, der Politiker Montero Ríos, ein kleiner Mann, mehr als einmal die Welt verbesserte. In Lourizán ist das Laufen auf einem Blütenteppich bei Weitem keine Metapher. Zumindest nicht, auf einem Teppich von Kamelien zu laufen.

Kamelienfreund Gotha 0